Herzenszentrierte Bewusstheit (HZB) hilft uns die Kraft und Weisheit unseres Herzen zu aktivieren
Herzenszentrierte Bewusstheit bezeichtet die Fähigkeit uns selbst, anderen Menschen und dem Leben mit freundlicher Neugier zu begegnen. Es ist eine Reise zu uns selbst,, zu einer tieferen, erfüllenderen Beziehung mit uns, anderen Menschen und der Welt um uns herum. Herzenszentrierte Bewusstheit hilft, in einer komplexen und anspruchsvollen Welt in uns selbst zentriert zu bleiben und mit den Belastungen des Alltags gelassen umgehen zu können.
Die vier Grundqualitäten der Herzenszentrierten Bewusstheit , die ich euch näherbringen möchte und die es zu üben gilt, sind:
Achtsamkeit: Hierbei geht es darum die Sinne zu schärfen und unsere Wahrnehmung auf den gegenwärtigen Augenblick zu richten. Achtsamer wahrzunehmen was sich in unserem Körper abspielt, hilft Spannungen zu erkennen und abzubauen. Den Gedankenstrom neugierig und objektiv beobachten zu können führt zu grösserer Gelassenheit und stärkt das seelisches Gleichgewicht. Achtsamer im Umgang mit anderen Menschen zu werden hilft uns hinderliche Verhaltensmuster zu erkennen und aufzulösen.
Achtsamer werden ist wie aufwachen. Es geschieht so leicht, dass unsere Aufmerksamkeit von Gedanken, Sorgen, Plänen oder dem gedanklichen Widerkäuen stressvoller Begebenheiten vom gegenwärtigen Augenblick, von dem was in uns und um uns herum geschieht, abgelenkt wird. Auf gewisse Weise Schlafwandeln wir durchs Leben, wir tun und handeln, sind aber gar nicht wirklich im Hier und Jetzt anwesend.
Das ist nicht unsere Schuld. Von klein auf wurde uns in der Schule ein mentaler Focus antrainiert. Die vielfältigen Herausforderungen des Lebens verleiten uns dazu ständig im Problemlösungsmodus zu funktionieren. Ausserdem leben wir in einer Gesellschaft, die keinen grossen Wert auf Körperbewusstsein und emotionale Kompetenz legt. Wir sollen funktionieren und uns einfügen. Wie es uns dabei wirklich geht, wie wir mit den Ansprüchen der äußeren Welt und der Komplexität unserer inneren Welt klarkommen, das bleibt uns selbst überlassen. Kein Wunder, dass wir gestresst sind, dass wir uns so leicht überlastet und ausgebrannt fühlen oder in die Depression abrutschen.
Achsamkeit hilft uns von innen heraus auf heilsame Weise wieder Kontakt mit uns selbst, mit anderen Menschen und der Umwelt aufzunehmen. Die Wirksamheit vom Achtsamkeitstraining ist heute in unzähligen psychologischen Studien belegt. Die Kosten für Achtsamkeitskurse wie z.B. MBSR (Minfulness based stress reducction) werden sogar oftmals ganz oder teilweise von der Krankenkasse übernommen.
Mitgefühlund Selbstmitgefühl Unsere modern Gesellschaft ist immer noch sehr durch das alte Denkmuster von Konkurrenz und Überlebenskampf als Grundprinzip des Lebens geprägt. Durch die Einsichten, die uns die Positive Psychologie eröffnet, setzt sich jedoch eine neue Denkweise durch. Wir erkennen endlich, dass nicht unbedingt der Stärkere gewinnt, sondern dass Fürsorge, Mitgefühl und Kooperation uns als wahre Stärken einen Überlebensvorteil sichern und ein zuverlässigeres Erfolgskonzept sind. Mitgefühl ist eine natürliche Anlage in uns. Mitgefühl öffnet unsere Herzen, stärkt das Gefühl der Verbundenheit und unsere seelische wie auch körperliche Gesundheit. Sie hilft uns, den Herausforderungen des Lebens mit mehr Gleichmut zu begegnen und wirkt Stress und Angstzuständen entgegen.
Selbstmitgefühl zu kultivieren ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu innerem Frieden und einem erfüllteren Leben. Wenn wir der Selbstkritik den Wind aus den Segeln nehmen, legen sich die inneren Stürme. Mitgefühl für uns selbst stärkt unser Selbstvertrauen auf natürliche Weise und gibt uns innere Stärke und Zentriertheit. Die emotionale Wärme, die wir uns selbst zukommen lassen, hilft uns im Alltag gelassen zu bleiben und heilt auch alte Wunden, die schwerer zugänglich sind.
Das gößere Bild erkennen Unsere persönlichen Herausforderungen lassen uns leicht übersehen, dass viele unserer Probleme eine Begleiterscheinung des Zeitgeistes sind. Die Kultur, in der wir leben, die Einflüsse, denen wir ausgesetzt sind, beeeinflussen unsere Beziehungen, unsere Ambitionen und Wertvorstellung oftmals viel mehr als uns bewusst ist. Wenn wir beginnen die Wechselwirkung zwischen innerem Erleben und den Einflüssen der Außenwelt zu erkennen, kann uns das helfen uns von hinderlichen Gedankenmustern und Wertvorstellungen zu lösen. Wenn wir ungesunde Strukturen im Innen und Außen aufdecken und entkräften, leistet unser Bemühen um Selbsterkenntnis einen wertvollen Beitrag zum Gesellschaftswandel.
Verbundenheit – geborgen im Schoße der Schöpfung Um uns im Leben entfalten zu können müssen wir uns sicher fühlen. Unsere Kreativität und Schaffensfreude floriert, wenn wir nicht von Gefühlen der Unsicherheit behindert werden. Wir alle sind eingebunden in das wunderbare, mysteriöse Netzwerk, das wir Leben nennen. Diese Eingebundenheit hängt nicht von unserer Leistung ab. Wir müssen unseren Wert nicht beweisen. Wir können in uns das Gefühl dieser Eingebundenheit stärken und damit aus dem Kreislauf von Selbstkritik und Selbstzweifeln ausbrechen. Es spielt dabei keine Rolle ob wir einer bestimmten Religion angehören, unseren eigenen spirituellen Weg beschreiten oder diesem Thema keine besondere Beachtung schenken. Die Rückverbindung mit uns selbst, anderen und dem Leben allgemein schenkt uns eine Zuversicht, die uns den Rücken stärkt und als Wegweiser in schwierigen Zeiten zur Verfügung steht.