Viele von uns haben es schon erlebt, wie sehr eine einzige negative Bemerkung einer Person uns treffen kann und wie schwer es sein kann, vom daraus resultierenden Gedankenkarussell wieder auszusteigen.
Wir neigen dazu Negativem mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als dem was Positiv und angenehm ist. Das ist entwicklungsgeschichtlich bedingt. In der Urzeit war es überlebensnotwendig auf der Hut zu sein, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Es war wichtiger das rascheln im Gras wahrzunehmen als die Schönhiet des Sonnenuntergangs zu bewundern. Unsre Gehirne haben sich seit dieser Zeit stark verändert, aber die Tendenz dem Negativen mehr Beachtung zu schenken, ist nach wie vor in uns präsent. Diese Neigung ist inzwischen wissenschaftlich untersucht und bestätigt worden und wird Negativitäts -Bias oder auch Negativitäsverzerrung genannt. Diese Veranlagung führt dazu, dass wir meist unbewusst dazu neigen, dass ...
Unsere Wahrnehmung der Realität wird verzerrt. Wie der Begriff Negativitäsverzerrung andeutet, wird unsere Wahrnehmung verzerrt. Wenn wir negativen Erfahrungen mehr Beachtung schenken, hat das Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Unsere gefühlte Realität wird düsterer und schwerer. In unserer schnelllebingen Zeit, mit einem Übermaß an Informationen, Reizen und Herausforderungen ist es besonders wichtig, dass wir uns dieser Negativitätsverzerrung bewusst sind. Stress, Deppression und Angstzustände machen immer mehr Menschen zu schaffen. Zum Glück können wir etwas gegen die Negativitätsverzerrung tun um unsere geistige Gesundheit zu stärken und nicht im Strudel der Negativität unterzugehen. Rick Hanson, ein amerikanischer Psychologe, propagiert eine einfache Übung, um diese Realitätsverzerrung auszugleichen. Er nennt sie „Taking in the Good“, also „das Gute in sich aufnehmen“ oder kurz „Gutes aufnehmen“ (GA) Erstmal geht dabei darum all dem Positiven, das wir so leicht übersehen, mehr Beachtung zu schenken, es dann bewusst zu erleben und in einem dritten Schritt, dieses Erleben noch zu verstärken und uns vorzustellen, dass es sich in uns verankert. Dadurch werden im Gehirn neuronale Verbindungen geschaffen oder gestärkt, die der Negativitätsverzerrung entgegen wirken und unser seelisches Gleichgewicht stärken. Es tut gut, das Gute zu spüren Bei dieser Übung ist es wichtig, dass wir etwa 20 – 30 Sekunden bei dieser positiven Begebenheit verweilen, sie mit allen Sinnen wahrnehmen und sie dadurch in ein positives Erlebnis verwandeln. Nur durch die Zeitspanne und Intensität der positiven Erfahrung werden dem Gehirn die notwendigen Impulse geliefert um neue Strukturen zu bilden, die uns zugute kommen. Das Glück kommt in kleinen Portionen Untersuchungen in der Glücksforschung haben herausgefunden, dass wir eine verzerrte Vorstellung davon haben, was uns glücklich macht. Vielleicht denken wir, dass wir glücklicher sind wenn wir den richtigen Arbeitsplatz oder Partner, mehr Geld oder ein neues Haus in unserem Leben haben. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass wir uns an verbesserte oder auch verschlechterte Lebensumstände schnell gewöhnen, und dann wieder auf unsererer persönlichen Glückskala wieder genau da landen, wo wir zuvor waren. Im Englischen wird das der Happiness-set-point (Lebensfreuderegelwert) genannt. Unsere innere Einstellung dem Leben gegenüber hat einen sehr großen Einfluss darauf, wie glücklich wir uns fühlen. Es sind also nicht die großen Dinge, wie der richtige Beruf oder der perfekte Partner, die zählen, sondern die Art und Weise wie wir die kleinen Dinge des Alltags wahrnehmen und erleben, die eine nachhaltige Auswirkung auf unser Wohlbefinden haben. Deshalb hat diese einfache Übung, „Gutes aufnehmen“ solch großen Nutzen. Wenn wir den Wert dieser Übung erkennen und sie in unser Leben als ständigen Begleiter übernehmen, wird im Laufe der Zeit die Negativitäsverzerrung außer Kraft gesetzt und wir können zufriedener, unbeschwerter und allgemein glücklicher durchs Leben gehen. Dafür müssen wir nicht einmal lange still sitzen. Meditation ist erwiesener Maßen auch ein hilfreicher Begleiter, eine stärkende und heilsame Modalität. Für manche Menschen ist es jedoch schwer diese in ihren Alltag zu integrieren, oder es fällt ihnen einfach schwer still zu sitzen. Bei mir war das auf jeden Fall so. „Gutes Aufnehmen“ ist etwas das ohne großen Aufwand in unseren Alltag einfließen kann. Es geht darum unsere Aufmerksamkeit auf das was gut ist und uns gut tut, zu richten und dieses Gute in uns zu verankern. Dies sind die einzelnen Schritte dieser Übung:
https://www.52wege.de/nimm-das-gute-in-dich-auf Ich hoffe, dass dich dieser Beitrag neugierig gemacht hat, die Übung auszuprobieren und vielleicht auch in deinen Alltag zu integrieren. Mir ist es inzwischen zur zweiten Natur geworden, meine Aufmerksamkeit auf die Guten Dinge des Lebens zu richten und sie ganz bewusst zu genießen. Meine Welt ist dadurch heller, positiver und freundlicher geworden. Die Bereitschaft mich dem Guten zuzuwenden hat mein Leben verändert und mein Herz leichter und froher gemacht.
3 Comments
Sanjara
8/20/2019 11:00:54 pm
Liebe Ursa, und DU sprichst mir aus dem Herzen. Ja, es ist so heilsam im Hier und Jetzt zu sein. Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße
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11/13/2022 09:46:58 am
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