Lebensfreude als Lebenselixier und Glaubensbekenntnis
Gestern sprach ich mit einer Freundin in Kanada. Sie hörte die Kirchenglocken, die bei mir im Hintergrund läuteten und sagte wie sehr sie diesen Klang mag. Ich erzählet ihr dann davon, dass ich vor kuzem endlich mal wieder in einer Kirche war und was mir dort klar wurde. Ich weiß nicht wie viele Jahre ich nicht mehr in einer Kirche gewesen war. Spiritualität hat zwar einen großen Stellenwert in meinem Leben, aber mit der Kirche und dem Gotteskonzept hatte ich so meine Schwierigkeiten. Auf dem Weg zum Einkaufen komme ich oft an der evangelischen Kirche vorbei und vor etwa zwei Wochen hatte ich den Impuls hineinzugehen, als ich ein Schild sah, das darauf hinwies, dass die Kirche geöffnet ist. Es tat gut, ganz alleine, in diesem großen stillen Raum zu sein. Allerdings wurde der Altarraum von einem riesigen Kreuz mit dem gekreuzigten Jesus dominiert. Das lenkte meine Gedanken zum Konzept des Märtyrers. Damit meine ich, ganz allgemein, die Bereitschaft für das zu sterben woran man glaubt oder wofür man einsteht. Irgenwie tauchte in mir ein neuer Leitgedanke auf. Ich spürte, dass es an der Zeit ist mit dem Aufopfern aufzuhören und statt dessen mit vollem Herzen und all unserer Kraft für das einzustehen was uns wichtig ist. Ich weis, dass viele von den Frauen, die ich kenne, die Last der Welt auf ihren Schultern spüren. Auch ich selbst habe sie mehr oder weniger bewusst mit mir herumgetragen und bemühe mich sie immer mehr gehen zu lassen. Mit dieser Last kommen wir nicht gut voran. Sie raubt uns unsere natürliche Lebensfreude. Ich glaube, dass genau diese Lebensfreude der Schlüssel zu einem erfüllteren Leben ist. Also nicht mehr sterben für das, woran wir glauben, sondern voll und ganz LEBENDIG SEIN für das, woran wir glauben. Immer bewusster zu werden und mich mit freudvoller Lebendigkeit fürs Leben und eine lebenswertere und nachhaltigere Zukunft einzusetzen, ist der Weg für den ich mich entschieden habe.
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May 2023
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